Seit 25 Jahren führt mich meine jährliche Angelreise in das Gewässersystem von Mittel-& Nordschweden. Dabei lernte ich die Frühjahrsangelei auf Barsch und Hecht nicht nur zu lieben, sondern auch zu leben.

Im Frühjahr stellte mich die facettenreiche Fischerei aber immer wieder vor Herausforderungen. Die Fische stehen zu dieser Zeit in den flachen, mit Kraut bewachsenen Buchten um sich von der Winterzeit zu erholen und sich aufzuwärmen. Oftmals konnte man die Fischaktivität im Kraut nicht nur sehen, sondern auch hören. Immer wieder arbeitete ich meine Angelkiste durch und versuchte mit diversen Oberflächen- und Krautködern die Fische zu erreichen, doch meist endete es mit einem Hänger oder einen Haken voll Kraut.

Immer wieder von der Idee getrieben, einen perfekten Köder für diese Angelei zu entwickeln um die Hechte selbst im Kraut zu erreichen, setzte ich mich zuhause an meine Werkbank. Ein Prototyp war schnell entwickelt und wurde unter ständigen Verbesserungen ausführlich auf Hänger getestet. Natürlich wurde auf Lauf und Wurfeigenschaften sowie die Ausübung von Bissreizen geachtet.

Bei meinem nächsten Trip nach Schweden, im folgenden Jahr, kam der Krautblinker das erste Mal am Hotspot zum Einsatz. Schnell war klar, dass dieser Angelköder ein einzigartiges Angelerlebnis bringt. Mit diesem Köder konnte ich die dichtesten Krautfelder punktgenau beangeln. Durch die Körperform schlängelt er sich durch jedes Hindernis. Mit dem Krautschutz ist man sicher vor Hängern und schon bei langsamster Führung entwickelt das Spinnerblatt am Ende des Köders seine Reize.

Bisse auf diesen Köder sind ein Spektakel. Sehr oft sieht man durch eine Bugwelle an der Wasseroberfläche den Fisch kommen. Nicht selten springt der Hecht aus dem Wasser und attackiert den Köder von oben. Bei diesen Szenen die Coolness zu bewahren und den Köder nicht vor Schreck im letzten Moment weg zu ziehen bzw. den Anhieb zu früh zu setzen, viel mir anfangs schwer.

So entstand Stück für Stück, über 3 Jahre verteilt meine Erfindung der „KRAUTBLINKER“ – die ich mittels Patenten schützen ließ.

• Sehr gute Wurfeigenschaften
• Krautresistent: Hängergefahr auf ein Minimum reduziert
• Oberflächenköder: Zielgenau führt man den Köder auf Sicht durch jedes Hindernis
• Durch die volle Aktion bei langsamster Köderführung wird jeder, noch so misstrauische Hecht überzeugt
• Das rotierende Spinnerblatt: blinkt und erzeugt Druckwellen sowie Geräusche an der Wasseroberfläche
• „Catch & Release“-freundlich: Durch den Einzelhaken werden Fische kaum „verangelt“

Selbstverständlich habe ich in den letzten 25 Jahren meiner „Angelkarriere“ so einige, schöne Erlebnisse gesammelt – schließlich konnte ich in dieser Zeit weit über 1000 Hechte und viele andere Räuber überlisten.

Im Frühling 2021 hatte ich mit meinem Krautblinker aber ein einzigartiges Erlebnis, das mir für immer in Erinnerung bleiben wird.

Vom Boot aus warf ich den Krautblinker in eine zirka 20 Meter breite, sehr stark mit Kraut und Wasserpflanzen bewachsene Uferzone. Nach nur kurzer Zeit, bei sehr langsamer Köderführung erfolgte ein Biss der besonderen Art. Aus ungefähr drei Meter Entfernung raubte der Hecht an der Wasseroberfläche nach dem Köder. Die Wellen waren so stark, dass der Hecht den Köder im starken Bewuchs nicht schnappen konnte. So führte ich den Köder langsam weiter. Es folgten weitere drei Bissattacken derselben Art. Das Besondere daran war für mich, dass ich dem Räuber jedes Mal tief in den Rachen blicken konnte: Ein großes Maul mit unzähligen Zähnen blickte mir entgegen. Beim vierten Raubversuch merkte ich, dass der Fisch den Köder weit genug im Maul hatte. Ich setzte den Anhieb und hatte den Fisch am Haken. Nach mehrminütigem Drill konnten mein Bootskollege und ich den ca. 1 Meter langen Hecht mit einem gummierten Kescher ins Boot holen.

Der Haken lies sich leicht entfernen und so konnten wir dieses wunderschöne Tier unversehrt in seinen natürlichen Lebensraum zurücksetzen.

Dieses wunderschöne Angelerlebnis hat mir gezeigt, welchen Biss Reiz meine Erfindung ausübt und was mit einem Oberflächenköder, den man tief ins Kraut werfen kann, alles möglich ist.

Ich hoffe, dass auch Ihr bald ein so schönes und einzigartiges Angelerlebnis Eures nennen dürft.
Petri Heil!